von: Urs Heinz Aerni
29. Juni 2019

„Andere Kräfte außer Kraft zu setzen“

Wir befragen Schreibende zu ihrem Verhältnis zur Sprache, zur Arbeit und zu Büchern. Jetzt Lucas Palm.

© pd - Lucas Palm

Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht…

Lucas Palm: „Andere Kräfte außer Kraft zu setzen, bestenfalls. Oder schlimmstenfalls, je nach dem.

Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:

Palm: Der Raum, in dem meine Büchersammlung ist. Wo genau, in welchem Land oder welcher Stadt, dieser Raum sich befindet, ist eigentlich völlig egal.

Aerni: Der Lesende darf meine Bücher…

Palm: Auch verbrennen oder zerreißen, sofern er dafür bezahlt hat.

Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde…

Palm: Dem Regenwald gut tun, mir aber nicht. Wobei der Welt das eine oder andere Buch besser erspart geblieben wäre.

Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht…

Palm: Eine Menge, wie zum Beispiel AGBs bei Onlinekäufen, Flugbuchungen etc. zu lesen. AGBs sind nicht selten anregender als, sagen wir, Jane-Austen-Romane.

Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich…

Palm: Viel Zeit und Nerven dafür zu opfern. Aber was macht man nicht alles, um einen Satz zustande zu bringen, mit dem man einigermaßen zufrieden ist. Und selbst das ist beim Schreiben meist schon zu viel verlangt.

 


Lucas Palm geboren 1988 in Wien, aufgewachsen in Zürich. Nach Berufslehre und Hospitanzen am Opernhaus und am Schauspielhaus Zürich Studium der Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaften und des Völkerrechts in Wien. Stationen in Brüssel, Bern und Paris. Bücher:  „Weg von hier“ und „Transhumania“ im Müry Salzmann Verlag.